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Schreiben als Meditation

Für die meisten Menschen besitzt das Schreiben lediglich eine einzige Funktion, nämlich das korrekte Festhalten von eigenen Gedanken oder Informationen auf einem Blatt Papier. Und unsere technischen Hilfsmittel, vom Kopierer bis hin zum Scanner, machen das Schreiben sowieso weitgehend überflüssig. Nur die wenigsten Menschen bringen auch das Schreiben mit Meditation in Verbindung. Denn Meditation bedeutet ja eigentlich, sich der inneren Stille zu widmen und die den Alltag beherrschende Gedankenflut zum Stillstand zu bringen. Wie soll dies aber funktionieren, wo Schreiben doch offensichtlich nicht möglich ist, ohne gleichzeitig zu denken?


Das Tun und die innere Stille
Die Beruhigung der Gedankenflut und die innere Sammlung kann auf viele Arten geschehen. Schreibmeditation ist nur eine der vielen Möglichkeiten. Wer regelmäßig meditiert, erlebt seinen Tag jedenfalls anders, denn die tiefe Ruhe hilft dabei, Stress, Spannung und Blockaden zu lösen und die Psyche harmonischer und ausgeglichener zu gestalten. Und auch die Achtsamkeit gegenüber sich selbst, seinen Mitmenschen und der Umwelt profitiert von der geistigen, inneren Sammlung.
Meist verbindet man mit Meditation lediglich das stille Sitzen, doch andere Formen der Meditation widmen sich durchaus dem Tun. Zum Beispiel die Schreibmeditation. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten für das Meditieren. Zum einen ist es das Verinnerlichen der geschriebenen Wörter und zum anderen kann es auch der Schreibvorgang selbst sein.

In unserem Blogbeitrag erfahren Sie wie Schreiben der Meditation dienen kann.

Abschreiben als eine Form der Meditation
Abschreiben verlangsamt unsere Wahrnehmung. Durch das Abschreiben erfassen wir einen Text Wort für Wort, sorgfältig und ganz genau. Und wer beim Abschreiben die Wörter leise mitliest, meditiert sie unwillkürlich mit Mund, Augen, Ohren und der Hand. Und dies Zusammenspiel unserer Sinne und unserer Bewegungen erreicht auch den Kopf und unseren Verstand. Die Worte prägen sich ein und füllen den Platz in unserem Gedankenpool, den ansonsten die nicht gewollten Gedanken besetzen würden. Das Abschreiben bringt unser Gedankenkarussell zum Stillstand. Man sollte sich deshalb Texte zum Abschreiben suchen, die uns die innere Ruhe auch ermöglichen und nicht zu inneren Konflikten provozieren. Menschen, die auf diese Weise meditieren, haben sich weitergehende Varianten überlegt, die das Erleben noch einmal vertiefen. Zum Beispiel in der Weise, dass sie einzelne Wörter, denen sie große Bedeutung zumessen, auch besonders groß oder farbig schreiben. Auch das rückwärts Abschreiben ist eine beliebte Methode und ganz besonders die Bildkomposition. Hierbei wird der Text bis ungefähr zur Mitte der Seite normal geschrieben, dann dreht man das Blatt um 90° und schreibt weiter. Nach einiger Zeit erfolgt eine weitere Drehung und noch eine oder mehrere, solange es der Platz ermöglicht. Der Text formt sich dadurch nach und nach zu einem harmonischen Bild.

Morgenseiten – Schreiben aus dem Hier und Jetzt
Um sich in eine achtsame Haltung für den bevorstehenden Tag zu bringen, praktizieren viele Menschen das Meditieren am Morgen. Eine besonders beliebte Form dieser morgendlichen Meditation geht auf die englische Autorin Julia Cameron zurück, die ihre Idee Morning Pages nennt. Hierbei geht es darum, morgens direkt nach dem Aufwachen drei handgeschriebene DIN A4 Seiten mit spontanen Gedanken zu füllen. Und dies ohne Pause. Die Erfinderin sieht darin eine Übung, die Zensur unserer Gedanken zu überwinden. Denn bei allem was wir schreiben, denken und tun werden wir von einem inneren Kritiker begleitet, der filtert und aussortiert. Die Morgenseiten sind eine Möglichkeit, diesen inneren Kritiker zu überwinden.

Kalligraphische Meditation
Diese Methode stammt aus dem Zen-Buddhismus. Weniger kommt es hierbei auf die Worte selbst an, als viel mehr auf den Akt des Schreibens. Die gleichmäßig, gemächliche Bewegung hilft dem Geist dabei, Ruhe zu finden. Zitate oder Aphorismen eignen sich dazu, mit Pinsel und Tusche langsam auf ein Papier gezeichnet zu werden. Eventuell auch in bunten Farben und fantasievollen Formen. Die Konzentration sollte hier ganz der kontrollierten Bewegung gehören, so dass aufkommende störende Gedanken vorbei ziehen. Auch mit einem guten Füllfederhalter oder Kugelschreiber auf einer guten Schreibunterlage ist die kalligraphische Meditation möglich; entscheidend ist letztlich die alleinige Konzentration auf die schreibende Gestaltung.

Beobachtendes Schreiben
Häufig passiert es dennoch, dass sich Tagträume in das Meditieren einschleichen und dabei stören, den Geist zu zentrieren. Eine Möglichkeit, dies zu überwinden besteht im beobachtenden Schreiben. Hierzu sollte man sich einen Ort suchen, an dem man die Umgebung gut beobachten kann. Dies kann eine Parkbank oder ein Café sein, aber auch eine Bahnfahrt bietet viele Möglichkeiten zum Beobachten. Hier nun nimmt man sich vor, das zu Papier bringen, was man unmittelbar sieht. Es geht nicht darum, die Geschehnisse um einen herum in eine nette Geschichte zu verpacken, sondern lediglich darum, sich zu bemühen, völlig im Moment präsent zu sein. Dadurch könnten einem selbst Ereignisse entgehen, was aber gewollt und nicht schlimm ist. Der Moment ist hier entscheidend. Für die Dauer des Schreibens setzt die Wahrnehmung aus. Der Augenblick direkt danach ist der wichtige Moment der Beobachtung, um den es geht und der niedergeschrieben werden sollte. Auch diese ungewöhnliche Art der Meditation hilft dabei, sich innerlich zu sammeln und das Gedankenkarussell zu stoppen.