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So verändert sich unsere Sprache

Das Land der Dichter und Denker. Seit rund 200 Jahren hat sich unsere Grammatik kaum verändert, jedoch entwickelt sich unser Wortschatz fortlaufend und immer schneller weiter. Sprachwissenschaftler gehen aktuell von bis zu 500.000 Wörtern im deutschen Wortschatz aus - Tendenz steigend.

Goethe formulierte einst treffend: "Es hört doch nur jeder, was er versteht." Und das Verständnis hängt per Definition vom Wortschatz ab. Großes Tempo erfährt die Veränderung unserer Sprache mit Zugang zu sozialen Medien, der zunehmenden Internationalisierung und der Beschleunigung unserer Kommunikation. Wie auch immer. Anglizismen wie „Start-Up“ oder „Work-Life-Balance“ gehören zum festen Bestandteil des hiesigen Sprachgebrauches, die ohne die Verflechtung internationaler Geschäftsbeziehungen keinen Einzug in unseren Arbeitsalltag gehalten hätten. Begriffe wie „Liken“, „Surfen“ oder „Online“ wären ohne die Entwicklung des Internets bedeutungslos. Wären wir ohne Internet eigentlich "offline"? Wir wissen: Kinder und Jugendliche tun sich leicht darin, deren Teil dieser neuen Sprache zu lernen. Schließlich ist sie omnipräsent über Social Media, Fernsehen und Messenger-Dienste. Anglizismen sind hip und ermöglichen die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Respect und ziemlich nice!

Der Trend zur Verbildlichung

Bilder sind Sprache mit verschlossenem Mund. In der visuellen Wahrnehmung und Kommunikation weisen Bilder eine Reihe an Vorteilen auf. Der Wichtigste: Sie können interkulturell und somit ohne Zuweisung einer einzigen Sprache verstanden werden. Bestes Beispiel hierfür ist der Einsatz von Emojis in Kurznachrichten- und Messenger-Diensten. Aus „Ich liebe Dich!“ wird ein Emoticon in Herzform. Aus „Das finde ich gut!“ oder „Alles klar!“ wird ein aufgerichteter Daumen. Ganze Sätze schreiben? Ziemlich „oldschool“. Emojis: Das geht schnell und wird in den allermeisten Fällen überall auf dem Planeten verstanden. In diesem Jahr soll die Anzahl der kleinen Symbole auf Android- und Apple-Smartphones übrigens auf insgesamt 3.633 unterschiedliche Varianten ansteigen. Man stelle sich vor: 3.633 Symbole, die vollständige Sätze ersetzen. I like it!

So verändert sich unsere Sprache - Schreibkultur bei Hakador. 

Die Reduktion auf das Wesentliche

Weiteren großen Einfluss auf die Veränderung unseres Wortschatzes hat die Migration. So wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen herausgefunden, dass, wo mindestens zwei unterschiedliche Sprachen aufeinandertreffen, tendenziell eine Vereinfachung der Sprache zu beobachten ist. „Lassma Kino gehen.“ oder „Musstu aufräumen?“ verdeutlichen das recht gut. Es wird in dieser Formulierung schlichtweg alles aus dem Sprachgebrauch entfernt, was die Sprache kompliziert macht. Diese Jugendsprache ist als „Kiezdeutsch“ bekannt und Gegenstand der Wissenschaft. Dabei wird das Kiezdeutsch ganz offiziell als Dialekt angesehen - eben ein Bayerisch im urbanen Raum.

Und jetzt ohne Ironie: Was bleibt ist die Feststellung, dass sich unsere Sprache ständig verändert. Wir nehmen diese Veränderungen zum Teil schnell und unkompliziert, zum Teil langwierig und mit Aufwand an. Sind Anglizismen, Verbildlichung und Kiezdeutsch nun schlecht? Mitnichten – zumindest unter dem Gesichtspunkt der Effizienz. Denn gerade Jugendliche haben in unserer Gesellschaft gelernt das geforderte Tempo der Erwachsenen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu erfüllen. Doch legen wir Wert auf Sprach- und Schreibkultur, dann müssen auch wir Erwachsene lernen: Nur, wenn wir bewusstes Lesen, Schreiben und Sprechen vorleben, so finden gerade Jugendliche einen Zugang zur Entschleunigung der Kommunikation.

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